Unser Verein

Unsere Musikkapelle wurde auf Initiative vom 1. Bgm. Theodor Böck und dem Mickhauser Musiklehrer Johann Schlosser am 11.02.1974 aus der Taufe gehoben. Bereits am 03.02.1974 wurden die ersten Instrumente (2 Hörner, 1 Trompete, 2 Flügelhörner, 1 Tenorhorn und 3 Klarinetten) beschafft. Von den 14 Musikern der ersten Stunde sind noch Angelika Kuhn und Franz Fiedler aktiv mit dabei. Der erste Auftritt der jungen Kapelle, mit einem Durchschnittsalter von 8 Jahren war bereits am 25.12.1974.

Auf Anregung des Dirigenten Johann Schlosser probten die Jugendkapelle Konradshofen und Siegertshofen in der Folgezeit gemeinsam und traten auch als eine Kapelle auf. Der erste große Auftritt war am 07.01.1975 bei der Jahresabschlussfeier der Elektroinnung Augsburg. Hier trat die Kapelle mit 24 Buben und 22 Mädchen erstmals „uniformiert“ mit schwarzen Hosen bzw. Röcken, roten Hemden und grünen Krawatten auf. Der Lohn für die Musiker war ein Geschenk vom Nikolaus.

Am 23.04.1976 wurde im Gasthaus Vogt der Musikverein „Jugendkapelle Konradshofen“ gegründet. Die 37 Gründungsmitglieder wählten Helmut Baur zum 1. Vorstand, Leo Drexl als seinen Vize, Engelbert Kuhn zum Kassierer und den Schriftführer Walter Müller. Für volljährige Mitglieder betrug der Jahresbeitrag 6,- DM, Jugendliche sollten die Hälfte bezahlen. Immerhin 12 der Anwesenden stimmten gegen diesen Beschluss, was für die Sparsamkeit von uns Schwaben spricht.

Die erste Amtshandlung der neuen Vorstandschaft war der Beschluss vom 02.05.1976, dem ASM beizutreten. Das Jahr 1976 forderte von unseren jungen Musikanten schon sehr viel Einsatz, denn allein 7 Festumzüge standen an. Beim 100-jährigen Jubiläum unserer Feuerwehr waren sie sogar Festkapelle. Der Weckruf um 6.00 Uhr war selbstverständlich. Nach dem Empfang der Vereine mit einem Standkonzert folgte der große Festzug. Die Zuschauer wussten bei jedem Festzug, dass unsere Musikkapelle kommt. Der Marsch „Ins Land hinaus“ war lange das Erkennungszeichen.

Treffend wurde dies von der AZ, Redaktion Landbote beschrieben: „Sonderbeifall gab es für die zahlenmäßig größte, der Statur der Musiker jedoch kleinsten Musikkapelle. Die Jungmusiker von Konradshofen/Siegertshofen, darunter sogar Erstklässler und noch kleinere Knirpse, liefen tapfer, die Töne ihres Musiklehrers Johann Schlosser nachblasend, im Festumzug mit. Mit dem Tempohalten taten sie sich etwas schwer, denn wenn die Großen einen Schritt machten, mussten die kleinen Buben und Mädel zwei Schritte tippeln.

Im Jahr 1976 folgte auch den ersten Wechsel am Dirigentenpult. Der 74-jährige Johann Schlosser gab den Dirigentenstab an den jungen Engelbert Haider aus Graben ab.

Als Vertreter der Musikanten wurden im Jahr 1977 Lothar Drexl, Gabriele Vogt und Claudia Schorer in die Vorstandschaft aufgenommen. Im gleichen Jahr wurde die Vorstandschaft um die Beisitzer Heinrich Drexl, Helmut Czech und Alois Mattmer erweitert, eine Vereinssatzung beschlossen und der Beitrag mit nur noch wenigen Gegenstimmen auf 10,- DM angehoben. Um die Kasse etwas aufzubessern, wurde das 1. Gartenfest mit Bockstechen beim alten Forsthaus abgehalten. Offenbar war der finanzielle Erfolg so gut, dass noch im Herbst der Beschluss zur Anschaffung einer Original-Allgäu-Schwäbischen Tracht gefasst werden konnte, die immerhin 7.000 DM kosten sollte. Ein weiterer Gewinn für den Musikverein war die Gründung einer Damen-Gymnastikgruppe, mit der man sich fortan den Schulsaal als Übungsstätte teilen musste.

Im Jahr 1979 fungierte der Musikverein als Ausrichter des Staudenfestes, das im Zusammenhang mit dem von der Dorfjugend aus Mickhausen entführten Maibaum veranstaltet wurde. Sogar Fernsehen war in Konradshofen und es konnten immerhin 10.000 DM Reinerlös für soziale Zwecke erwirtschaftet werden. Im Jahr 1979 erscheint erstmals der Name unseres späteren Dirigenten Richard Fenneberg in den Annalen, wie er bei insgesamt 5 Proben als Aushilfe eingesprungen war. Auch der heutige Bezirksleiter Michael Weber fungierte als Aushilfe.

Im Jahr 1982 wurde der Dirigentenstab erneut weitergereicht. Engelbert Haider schied als Dirigent aus und Richard Fenneberg sprang als Aushilfe ein. Es sollten letztendlich 12 harmonische Jahre werden, in denen Richard Fenneberg bei uns den Ton angab. Dies war allerdings nicht die einzige Weichenstellung. Im gleichen Jahr übergab der Gründungsvorstand Helmut Baur das Amt an unseren jetzigen Vorstand Günther Prestele. Darüber hinaus wurde im selben Jahr erstmals unser Stadelfest abgehalten. Aus vielen Provisorien heraus wurde bis heute ein überörtlich bekanntes Sommerfest, das keinen Vergleich mit anderen Festivitäten im weiten Umkreis scheuen muss. Ebenfalls in diesem Jahr schloss sich die wieder ins Leben gerufene Laienbühne als dritte Abteilung dem Musikverein an. Und seit 1982 gibt es jeden Faschingssonntag einen Kinderball für die Jüngsten.

Im Herbst 1984 wurde im Saal des Gasthauses Vogt das 10-jährige Jubiläum mit einem Konzert groß gefeiert. Professor Karl Kling als Präsident des ASM war bei uns zu Gast. Die Laudatio hielt Professor Kling in seiner gewohnt blumigen Art und hinterließ bei den vielen Zuhörern einen bleibenden Eindruck. Beim Konzert waren noch 10 Musiker der ersten Stunden mit dabei.

Nachdem die neu hinzugekommenen Jungmusiker im Marschieren noch leichte Schwächen hatten wurde spontan am glumpeten Donnerstag des Jahres 1985 eine Marschprobe einberufen. Diese begann mit strengen Marschieren durchs Dorf und endete feuchtfröhlich im Wohnzimmer unseres ersten Vorstandes. Auch wurde im selben Jahr zur besseren Pflege der Geselligkeit ein Hüttenwochenende im Allgäu durchgeführt, dem noch einige folgen sollten. In dieser Zeit entstanden auch die beliebten Muttertagskonzerte, aus denen später das Frühlingskonzert wurde.

Im Jahr 1988 starteten wir zu unseren ersten Gastspielreise nach Italien in die Region Friaul an der nördlichen Adria. Wir waren alle hingerissen von der Gastfreundschaft und Begeisterung, die uns in Pordenone entgegen gebracht worden ist. 3 Tage waren unsere Musiker die großen Stars beim dortigen Oktoberfest.

Das Jahr 1988 war aber auch in anderer Hinsicht von großer Bedeutung für die Weiterentwicklung des Musikvereines, denn nach 2-jähriger Bauzeit konnte der renovierte Schulsaal und der neue Probenraum mit integrierter Bühne seiner Bestimmung übergeben werden. Mit einer einmaligen Energieleistung der gesamten Dorfbevölkerung wurde ein Traum verwirklicht. Seither verfügen wir über ideale Räumlichkeiten für alle Veranstaltungen im Dorf. Der Musikverein blühte förmlich auf, die Gymnastikabteilung konnte weitere Sparten anbieten, die Laienbühne musste ihre Bühne endlich nicht mehr auf Bierkisten aufbauen und unsere Jahreskonzerte finden in einem festlichen Rahmen statt. Seither gibt es auch die alljährlichen Dorfmeisterschaften im Tischtennis. Wir müssen heute noch allen dankbar sein, die es damals ermöglichten, dass für relativ wenig Geld bleibende Werte geschaffen worden sind. Rund 5000 freiwillige Arbeitsstunden lagen diesem Ereignis zugrunde.

1989 folgte die 2. Italienreise, die uns ebenso nachhaltig in Erinnerung ist. Beim Frühlingskonzert zum 15 jährigen Bestehen der Jugendkapelle Konradshofen wurden noch 6 Musiker der ersten Stunde geehrt.

1990 brachte dann ein Novum beim Stadelfest, denn es gab erstmals am Freitag eine Disko.

In diesem Jahr wurde auch in der Jugendausbildung auf ein neues Konzept gesetzt.Gemeinsam mit den Musikvereinen aus Mickhausen, Mittelneufnach-Immelstetten, Scherstetten und Walkerthofen wurde die Jugendkapelle Stauden ins Leben gerufen. Seither durchläuft unser Nachwuchs diese auf hohen Niveau stehende Ausbildung.

Das Jahr 1993 brachte dann ein musikalische Zäsur, in dem Richard Fenneberg den Dirigentenstab an den Berufsmusiker Milan Mercineri weitergab. Eine Ära ging damit zu Ende, aber nicht unsere Freundschaft mit Richard Fenneberg, der von uns zum Ehrendirigenten ernannt worden ist.

Mit Milan Mercineri begann für uns eine neue musikalische Zeitrechnung. Er vermittelte den Musikern neue, moderne Töne; Big-Band-Sound und Schlager waren auf einmal der Hauptbestandteil unsere Repertoirs. Und noch etwas wurde neu organisiert: Milan Mercineri machte die Probenarbeit und Bernhard Baur wuchs an seiner Seite zunehmend mehr in seine heutige Aufgabe hinein, denn er musste seither bei allen Anlässen, außer Konzert und Stadelfest dirigieren.

1996 war es endlich soweit. Die Musikkapelle bekam eine bodenständige Tracht. Endlich mussten die Mädchen nicht mehr in Stoffbundhosen auftreten, sondern tragen nun schmucke schwäbische Frauentrachten. Passend dazu wurden für die Männer Lederhosen angeschafft. Diese schöne Tracht konnten wir erstmals beim Frühlingskonzert stolz präsentieren.

1997 fanden die 10. Tischttennis-Dorfmeisterschaften statt. Höhepunkt war eine Showeinlage der ungarischen Weltranglistenspielerin Csilla Batorfi vom Bundesligisten FC Langweid. Dieses Erlebnis wurde uns, wie alle Tischtennismeisterschaften, von Hubert Kormann ermöglicht. Ohne sein Engagement wären wir um gemeinsame sportliche Attraktion ärmer.

Das Jahr 1999 brachte einen Wechsel am Dirigentenpult. Bernhard Baur, ein Eigengewächs der ersten Stunde folgte auf Milan Mercineri. Seither wird das Ehrenamt am Dirigentenpult wieder so groß geschrieben, wie man es aus der Gründerzeit noch in Erinnerung hat. Und auch die Geselligkeit wird wieder mehr gepflegt, denn der Musikerausflug gehört wieder zum festen Jahresprogramm.

Im Jahr 2001 konnten wir viele Jubiläen feiern. Wir spielten gemeinsam mit den Kapellen aus Scherstetten und Schwabegg beim Jubiläumskonzert „50 Jahres Bezirk 13 Schwabmünchen im ASM“. Ein weiterer Höhepunkt war am 05.05.2001 unser Jubiläumskonzert „25 Jahre Musikverein Konradshofen“. Unser Jubiläum begann mit einem Festgottesdienst mit anschließendem Kirchenzug zur ehemaligen Schule. Beim Konzert wurden 18 Gründungsmitglieder geehrt. Gemeinsam mit ihnen ließen wir den Abend im Gründungslokal Vogt (jetzt Weber) gemütlich ausklingen.

Vom 29.06 – 01.07.2001 feierten wir unser 20. Stadelfest im Stadel der Familie Fichtel. Wie immer war der Auftakt der nun schon bewährte Rock im Stadel mit den DJ’s Christian und Poldi. Am Samstag spielten wir unter der Stabführung von Bernhard Baur selber mit zünftiger Stimmungsmusik und gesanglichen Darbietungen von Wolfgang Baur auf. Seit einiger Zeit wird er am Mikro von Sabine Kugelmann und Angelika Kuhn unterstützt. Der Sonntag begann um 14.00 Uhr mit einem Familiennachmittag mit Kaffee und Kuchen. Im Freigelände wurden die Kinder vom Spielmobil des Kreisjugendringes betreut. Für die musikalische Unterhaltung im Stadel war die Jugendkapelle Stauden zuständig. Diese wurden vom Duo Richard und Sepp abgelöst. Unser Ehrendirigent hat seit 20 Jahren mit seinem Partner am Schlagzeug unsere Gäste unterhalten. Leider wurde dies die Abschiedsvorstellung der beiden, da sie aus Altersgründen nicht mehr auftreten werden. Vielen Dank für die letzten 20 Jahre. Am Abend lautete dann das Motto „Auf gute Nachbarschaft“ mit der Blaskapelle Hiltenfingen. Zum Festausklang griffen die Musikanten aus Hiltenfingen zu ihren Instrumenten.

Unsere Feuerwehr feierte vom 2x. 7. bis 2x. 7. 2002 ihr 125 jähriges Gründungsjubiläum. Den Kirchenzug, die Messfeier unter freiem Himmel und der anschließende Frühschoppen wurde von unser Kapelle musikalisch gestaltet.

2005 wagten wir zum ersten Mal einen Kapellenaustausch. Im Mai war die Bläservereinigung Albersdorf (Schleswig-Holstein) drei Tage bei uns zu Gast. Neben einem gemeinsamen Konzert konnten wir uns auch ausführlich „beschnuppern“. Im Herbst folgte dann der Gegenbesuch. Hier lernten wir die norddeutsche Gastfreundschaft kennen. Wir umrahmten den Reinsbüttler Herbst, gaben in Büsum ein Standkonzert und spielten beim Oktoberfest in Albersdorf zünftig auf.

Im Jahr 2006 feierten wir das 25. Stadelfest. Am Freitag öffnete PS – Der Powerstadel mit DJ Alex Wohlrab von Radio Fantasy seine Pforten. Nach dem Sieg der deutschen Nationalmannschaft im Elfmeterschießen gegen Argentinien wurde bis tief in die Nacht gefeiert. Am Sonntag wurde der Festtag mit einer Messe mit Instrumentenweihe eröffnet. Die Blaskapelle Scherstetten umrahmte den Frühschoppen. Am Nachmittag fand passend zur WM ein Lebendkickerturnier statt. Der Abend klang mit den Schmuttertaler Musikanten aus Mickhausen zünftig aus. Anlässlich des Jubiläums wurden die Stadeltore am Montag nochmals geöffnet. Winfried Stark und seine Original Steigerwälder gaben für Gäste aus Nah und Fern ein grandioses Gastspiel.

Im Juni 2007 ging unser zweiter Kapellenaustausch nach Platt ins Passeiertal nach Südtirol. Hier nahmen wir am Umzug teil und legten einen zünftigen Auftritt im Bierzelt hin

Im November 2007 gab es einen weiteren Wechsel am Dirigentenpult. Markus Windgasse-Löffler hat uns bis Juli 2013 musikalisch geführt In dieser Zeit nahmen wir mit sehr gutem Erfolg an zwei Wertungsspielen teil.

Seit Januar 2014 haben wir wieder einen neuen Mann am Dirigentenpult. Mit Martin Schamper leitet uns ein leidenschaftlicher Musiker, der selbst noch in verschiedenen Kapellen musiziert. Seit 2010 sind wir eine der sechs Kapellen, die einmal im Jahr um den Blasmusikcup musikalisch wetteifern. Seither haben wir zweimal den zweiten Platz (2012, 2013) belegt und 2013 zusätzlich mit MaryLou Drexl noch den Solowettbewerb gewonnen. Im Jahr 2014 haben wir alles abgeräumt und sind Triple-Sieger geworden.
Wir haben den Blasmusik-Cup (Preis: 150 l Bier) gewonnen, mit unserem Dirigenten Martin Schamper an der Posaune den Solowettbewerb für uns entschieden und zusätzlich hatten wir noch die meisten Fans im Gepäck und haben auch noch den Fanpreis abgeräumt.

Neben dem traditionellen Stadelfest gehören das Jahreskonzert, die Umrahmung von kirchlichen Anlässen und Geburtstagsständchen zu den Auftritten für unsere Dorfbevölkerung. Darüber hinaus werden von unserer Kapelle noch verschiedene Auftritte bei Festen in den Nachbargemeinden umrahmt. Unser Repertoire reicht von traditioneller Blasmusik bis zum modernen Big-Band-Sound. Durch die Auftritte führt uns mittlerweile schon in professioneller Weise Wolfgang Baur am Mikro.

Christian Bravi
Alpenstr 9
86872 Konradshofen
Tel.: 01624254659

Sabine Weimann
Grimoldsrieder Straße 25
86872 Konradshofen
Tel.: 01623363571

Thomas Mahr

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